BioEnergie Hoffenheim

Biomasse

Die BioEnergie Hoffenheim verwendet zur Energiegewinnung 100% Materialien aus nachwachsenden/erneuerbaren Energien in Form der Energiepflanze Miscanthus.

Was ist Miscanthus?

Miscanthus (auch Chinaschilf oder Elefantengras genannt) wird in Europa seit langem als Zierpflanze angepflanzt. Forschung, Industrie und Landwirtschaft interessieren sich seit ca. Ende der 80er Jahre für Miscanthus als nachwachsenden Rohstoff. Seitdem laufen vielfältige Versuche in der Praxis zu Anbau und Nutzung von Chinaschilf.

Miscanthus gehört, wie der Mais, zu den C4-Gräsern. C4-Pflanzen zeichnen sich durch eine
besonders effektive Photosynthese aus. Sie können die angebotenen Nährstoffe und das Wasser besser nutzen als sogenannte C3-Pflanzen, welche die Mehrzahl der Pflanzen ausmachen.

Als Biomasse-Lieferant ist Miscanthus vor allem deshalb interessant, weil der Massenzuwachs der Pflanze weit über dem von Getreide oder sonstigen Energiepflanzen hinausgeht. Je mehr Biomasse pro Hektar geerntet werden kann, umso wirtschaftlicher kann der Anbau sein. Das bis zu 4 m hohe Chinaschilf produziert mehr Biomasse als jede andere Pflanze auf der Welt.

Der Vorteil von Miscanthus gegenüber den fossilen Brennstoffen wie etwa Heizöl ist seine positive Kohlendioxid-Bilanz: Die Pflanzen geben bei der Verbrennung nur so viel Kohlendioxid ab, wie sie vorher beim Wachsen im Rahmen der Photosynthese aufgenommen haben.

 
Sommer


Winter

Miscanthus ist ein mehrjähriges Gras, es überlebt den Winter in Form eines Rhizoms (unterirdischer Spross). Im April treiben aus diesem unterirdischen Spross neue Triebe aus und bis zum November kann das Gras mehr als 3 Meter hoch werden. Im Winter trocknen die Stängel aus und werden im nächsten Februar oder März geerntet. Mit dem Austreiben der neuen Triebe im April beginnt der Kreislauf von vorne. Miscanthus treibt jedes Jahr von selbst aus und bleibt ca. 20-25 Jahre ertragsfähig.

Pflanzung, Düngung, Pflanzenschutz und Ernte?


Die Pflanzung erfolgt von Mitte April bis Mitte Mai mit Wurzelstöcken (auch genannt: Rhizome) mittels einer halbautomatischen Setzmaschine. Unkrautbekämpfung und Düngung ist nur in den ersten beiden Bestandsjahren erforderlich – ab dem 3. Jahr ist dies auf Grund des Laubfalls, der für die Bodenbedeckung sorgt, nicht mehr nötig. Die Ernte der getrockneten Halme erfolgt jährlich ab dem 3. Jahr von Ende April bis Mai mit einem Feldhäcksler.

Lagerung

Der Miscanthus weißt bei der Ernte einen Feuchtegehalt unter 20% auf und ist deshalb gut lagerfähig. Anschließend kann er dann energetisch (als Häcksel, pelletiert oder brikettiert) in Landwirtschaft und Gewerbe bzw. stofflich (vor allem als Baustoff wie z. B. Dämmplatten) verwertet werden.

Verwendung

Miscanthus ist aber nicht nur als Energierohstoff nutzbar. In jüngster Zeit werden seine
hervorragenden Eigenschaften als Werkstoff entdeckt und eingesetzt. Ob als Energierohstoff
(Thermische Verwertung, BTL – Sundiesel), Estrich, Wand, Dämmstoff, Verpackung,
Verbundstoff oder abbaubarer Kunststoff – Miscanthus lässt sich vielseitig einsetzen.
Miscanthus ist ein guter Brennstoff, der in vielen Bereichen dem Holz sehr nahe kommt.
Der Energiegehalt von Miscanthus ist gleich bzw. geringfügig besser als der von Holzhack-schnitzeln.

  Kennzahlen

1 ha Miscanthus liefert

Brennwert in Höhe von 6.000
bis 8.000 Liter Heizöl

15 – 25 Tonnen Trockenmasse
bei der Ernte

100 – 180 m² in gehäckselter Form

2,23 kg Miscanthus-Häcksel entsprechen 1l Heizöl